Wenn es darum geht, kurze Spitzenströme aufzunehmen, sind bereits am Umrichter angebrachte Bremswiderstände eine gute Wahl. Beim Betrieb von Umrichtern kann es jedoch auch dazu kommen, dass Bremswiderstände thermisch überlastet werden – mit kostspieligen Folgen. Ein spezielles Software-Feature in den COMBIVERT F6 Drive Controllern von KEB Automation leistet Abhilfe.
Der Trend im Anlagen- und Maschinenbau geht zunehmend dahin, generatorische Energie im System weiterzuverwenden. Dort, wo es möglich ist, wird etwa auf den Betrieb im DC-Verbund gesetzt, wodurch die Energie aktiv in der jeweiligen Applikation genutzt werden kann. Wenn die Bremsenergie den Bedarf der anderen Achsen überschreitet oder wenn ein Nothalt durchgeführt wird, werden grundsätzlich Bremswiderstände benötigt. KEB bietet für die COMBIVERT F6 Drive Controller (ab Gehäusegröße 4) Unterbaubremswiderstände an, die auf der Rückseite des Umrichterkühlkörpers montiert werden. So lässt sich Platz im Schaltschrank einsparen und für den Anwender entfällt der sonst notwendige Verdrahtungsaufwand. Über den Flüssigkeitskühlkörper werden die Bremswiderstände direkt gekühlt, wodurch diese deutlich mehr Leistung aufnehmen können.
Integriertes Temperaturmodell schützt vor Überhitzung
Der besondere Clou: Sowohl die Einbau- als auch die Durchsteckvariante der flüssigkeitsgekühlten F6 Umrichter verfügen in allen Gerätevarianten über ein integriertes thermisches Widerstandsmodell, das beim Einsatz von Unterbaubremswiderständen aktiviert wird und eben diese vor thermischer Überlastung schützt. Durch die Überwachungsfunktion erhöht sich die Sicherheit spürbar und hohe Kosten infolge von Maschinenausfällen werden verhindert.
„Bei ungünstigen Konstellationen kann der Bremswiderstand nachhaltig beschädigt oder zerstört werden. Damit es gar nicht erst dazu kommt, ist die Funktion des Temperatur-Monitorings für die Unterbaubremswiderstände von KEB in den Drives bereits voreingestellt“, sagt Tim Aufderheide, Applikationsingenieur bei KEB Automation.
Vorab festgelegte Grenzwerte
Das in den F6 Drive Controllern installierte Zustandsraummodell simuliert die Temperatur des Bremswiderstands und erkennt, wenn vorab definierte Grenzwerte erreicht werden. Ist dies der Fall, geht der Frequenzumrichter in einen Fehlerzustand über, um möglichen Schäden zuvorzukommen.
Anwendungsgebiete, die von der Schutzfunktion in den COMBIVERT F6 Drive Controllern profitieren, sind unter anderem die Kunststoff- und Recyclingbranche. „Unterbaubremswiderstände und die dazu passende Überwachungsfunktion sind immer dann sinnvoll, wenn punktuell Spitzenbelastungen aufgefangen werden sollen. Dies ist etwa beim Öffnen der Schließe in Spritzgießmaschinen oder aber bei hartnäckigen Materialien im Schredder der Fall“, sagt Aufderheide.