Was KEB Kunden über die Vorschriften wissen müssen
Ab Juli 2023 greifen in der EU neue Effizienzregeln für Elektromotoren. Das Ziel: Die Verringerung des Stromverbrauchs und damit einhergehend die Stärkung des Klimaschutzes. Von der Ökodesign-Vorschrift sind Motoren in verschiedenen Leistungsbereichen betroffen. Was genau hinter den Vorschriften steckt und welche Auswirkungen diese für Anwender von KEB Motoren haben, erklärt Daniel Lehmann, Produktmanager Motoren bei KEB.
Inwieweit sind Anwender von KEB Motoren von den neuen Auflagen betroffen und was ist gegebenenfalls zu tun?
Grundsätzlich gilt, dass die Ökodesign-Vorschriften für alle Hersteller und Lieferanten, die Elektromotoren in der EU in Verkehr bringen, verbindlich sind. Für Motoren-Kunden von KEB gibt es aber gute Nachrichten. Der Großteil der Motoren im Portfolio von KEB entspricht bereits den ab 2023 geltenden Anforderungen oder sind nicht von den Vorschriften betroffen. So sind unsere Synchronservomotoren beispielsweise per se effizient gestaltet und unterliegen somit keinen neuen Verordnungen. Für Einphasen- und Atex-Motoren bieten wir Lösungen, die den verschärften Ökodesign-Richtlinien der EU gerecht werden. Sollten darüber hinaus Fragen bei unseren Kunden aufkommen, die die neuen Regularien betreffen, stehen wir natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.
Was genau besagen die von der EU verordneten Effizienzregeln?
Im Zentrum der Verordnung steht der Wirkungsgrad der Motoren, eingeteilt nach IE-Klassen. Bereits im Juli 2021 trat eine Verschärfung der Regeln diesbezüglich in Kraft. Demnach mussten Motoren mit einer Leistung von 0.12 bis 0.75 kW die IE2-Pflicht und Motoren im Leistungsbereich von 0.75 bis 1.000 kW die IE3-Pflicht erfüllen. Zum 1. Juli 2023 greift nun ein weiterer Schritt der Verordnung: Drehstrom-Asynchronmotoren von 75 bis 200 kW müssen der IE4-Klasse entsprechen, wobei Bremsmotoren und Antriebe für den Ex-Bereich ausgenommen sind. Außerdem wird der Geltungsbereich der Effizienzregeln auf Einphasenmotoren und Atex-Motoren erweitert, die dann den gesetzlich geforderten Mindestwirkungsgrad erfüllen müssen.
Welchen Hintergrund haben die neuen Anforderungen an Elektromotoren?
Allein im EU-Raum sind nach Angaben der Europäischen Kommission derzeit rund acht Milliarden Elektromotoren jeglicher Größe im Einsatz. Diese verbrauchen einen erheblichen Teil des gesamten in der EU erzeugten Stroms. Vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen und des voranschreitenden Klimawandels gab es im Laufe der Zeit immer wieder höhere Anforderungen an den Wirkungsgrad von Drehstrommotoren. Durch den dadurch entstehenden niedrigen Stromverbrauch wird die Umwelt geschont und für die Anwender der Motoren sind darüber hinaus spürbare finanzielle Einsparungen möglich. Die Höhe der Einsparungen ist dabei abhängig von Leistung, Wirkungsgrad und Laufzeit des effizient ausgelegten Motors.