Funktional sichere Systemlösungen für Maschinen und Anlagen basieren auf einer durchgängigen Architektur bis hin zur mechanischen Schnittstelle. Daraus ergeben sich Einsparpotenziale bei Platz, Zeit und Geld sowie erweiterte Möglichkeiten in der Anwendung. Um die Projektierung und Entwicklung von Applikationen mit Sicherheitslösungen für den Anwender zu vereinfachen, kommen zertifizierte Hardware und Software zum Einsatz. Dies schafft Transparenz für eine hochintegrierte Maschinensicherheit.
„Im Bereich der funktionalen Sicherheit bieten wir ein breites Portfolio, unter anderem bestehend aus Drive Controllern mit integrierten Sicherheitsfunktionen und einer eigenständigen Sicherheitssteuerung ergänzt um Module mit sicheren Ein- und Ausgängen“, erklärt Manuel Keinhorst, Ingenieur für Steuerungstechnik bei KEB. Integriert in das EtherCAT basierende Steuerungs- und Remote I/O-System übernehmen die C6 Safety PLC und die C6 Safety I/O-Module alle sicherheitsrelevanten Aufgaben der Steuerungsebene. Die Safety PLC ist zweikanalig aufgebaut und kann als freiprogrammierbare Sicherheitssteuerung für Anwendungen mit den Anforderungen nach SIL3 (IEC 61508) und PL e (EN ISO 13849) eingesetzt werden. Die Kommunikation der Standardapplikation und Sicherheitsapplikation finden über den EtherCAT Master statt. „Dabei bildet die sicherheitsgerichtete Kommunikation über das Protokoll Safety over EtherCAT (FSoE), basierend auf dem Black-Channel-Prinzip, die Schnittstelle zwischen sicherer Safety PLC und den FSoE-Slaves im System. Insbesondere bietet dies eine flexible Schnittstelle zur Antriebsebene“, so Keinhorst.
Die sicheren Hardwarekomponenten werden durch zertifizierte Softwaretools abgerundet. Die Automatisierungsplattform COMBIVIS studio 6 ermöglicht es, die Programmierung in einem Entwicklungstool durchzuführen. Sie vereint die freiprogrammierbare Applikationsentwicklung nach IEC 61131-3 für die Steuerungen, eine sichere Parametrieroberfläche für die Antriebe sowie ein Package zur Programmierung der Sicherheitsapplikation. Darüber hinaus stehen vorgefertigte und zertifizierte Bausteine nach Vorgaben durch die PLC Open Organisation zur Verfügung. In der EtherCAT Topologie stellt die modulare Sicherheitssteuerung einen Teilnehmer dar, der mit verschiedenen SPS- und IPC-Systemen von KEB kompatibel ist. Die Konfiguration der sicheren Ein- und Ausgänge findet mit Hilfe des Safety Editors in der Sicherheitsapplikation statt.
„Diese Entwicklungsumgebung erleichtert dem Anwender durch ihre einfache Struktur und die bereits zertifizierten Bausteine die Entwicklung, Verifikation und Abnahme der Sicherheitsapplikation“, erklärt Manuel Keinhorst. KEB bietet zudem Unterstützung bei der Implementierung von Automatisierungsprojekten für Maschinen und Anlagen in Form von Beratung und Schulungen.